Fakarava – Tuamotus

Im Februar kam Daniel aus der Schweiz, um mit uns nach Fakarava zu segeln.
Vom Ankerplatz vor der Marina Taina ging eszuerst bei mässigem Nordwind nach
Taravao im Süden Tahitis um dort vor dem angekündigten
Sturm aus Nordwest Schutz zu suchen.

Die Prognosen
besagten Wind um die 40 Knoten mit Böen bis 50. Somit war der Ankerplatz
in Taina, der zwar durch ein Riff geschützt ist, aber ansonsten dem Wind
aus dieser Richtung schutzlos ausgeliefert ist, kein Ort zum Verweilen. In
Taravao besuchten wir Daphne und Rainer von der SY Lojan, die dort in der
Marina liegen und ihr Teakdeck erneuern. Im großen Carrefour vor Ort
vervollständigten wir dann noch unseren Einkauf für die Tuamotus.

Taravao Ankerbucht

Taravao ist ein sympathischer und sicherer
Ankerplatz, leider aber auch als Regenloch bekannt, meistens nicht zu
Unrecht. Diesmal blieb es allerdings trocken. Die tägliche mehrmals
aktualisierten Wetterberichte, NW bis 42 Knoten, konnten wir hier tief
drinnen geschützt und vollkommen ruhig liegend, gar nicht glauben. Nach 2
Tagen gingen wir Anker auf und segelten nach Süden. Nach dem Pass
bekam der Wetterbericht seine Bestätigung. 28 bis 35 Knoten Nordwest mit
Wellen um die 3 Meter. Raumschots segelten wir teilweise mit fast 9 Knoten
dem südöstliche Ende Tahitis zu, dort traf uns dann eine Böe mit 45 Knoten,
das gefiel unserer Oma gar nicht. Die „Oma“ ist unsere 10 Jahre alte Genua,
die in ein paar Woche ausgetauscht wird. Also nix mit Fakarava, sondern
Schutz suchen bei Tahiti Iti, der kleinere Teil der Insel. Den nächsten Tag
verbrachten wir mit Näharbeiten an „Oma“.

Morgens um 9 Uhr ging es dann los, wir wollten
den Nordwestwind ausnutzen, der nur noch etwa 30 Stunden anhalten
sollte. Halbwindsegeln bei 30 Knoten plus, Welle über 3 Meter, Backbord
seitlich anlaufend, kurz und unangenehm. Die ersten 24 Stunden zählten
schon zu den härteren Segeltrips. Stündlich mindest 2 Wellen, die an Sagitta
brachen und uns mit frischem Meerwasser im Cockpit „erfrischten“. Danach
beruhigte sich der Wind und ging runter auf 20 Knoten, drehte leider
immer mehr auf Nord, bis er dann NO erreichte.

Die letzten Stunden
motorten wir also dann bis zum Südpass von Fakarava, der von uns aus
genau in Windrichtung lag. Wir warteten gar nicht erst Stillwasser ab,
sondern motorten um 6 Uhr früh bei auslaufendem Wasser mit
Gegenstrom von etwa 3 Knoten den Pass hindurch und nahmen eine Boje
vor Manihis Aito Paradise Resort auf, wo wir das einzige Schiff waren.
Glücklich angekommen zu sein, begrüßten uns graue Riffhaie, die zu viert
unter Sagitta Schutz fanden, begleitet von Remoras (Schiffshalter) und
Maitos, den Doktorfischen.

Tetamanu, Südpass Fakarava

Nach einem wirklich verdientem Anlegerbier
fuhren wir mit dem Dinghy zum Südpass Tumakohua. Im Tetamanu Snack
saßen wir auf der Holzterrasse, unsere Beine baumelten über den
schwarzen Spitzen der gleichnamigen Haie. Wir nahmen einen Drink beim
Tetamanu Snack, ein Essen muss man dort leider vorbestellen, somit
werden wir erst an Bord unseren Hunger bekämpfen. Stärker werdender
Nordost Wind machten den Platz an der Boje ungemütlich, wir entschlossen
abzulegen und die 6 Seemeilen nach Hirifa in der Südost-Ecke von Fakarava
zu segeln. Dort ankerten wir bei Laiza, die ein kleines Haus am Strand ihr
Eigen nennt. Ein Topspot!

Laiza lebt mit ihrem Mann und Sohn sehr
zurückgezogen an diesem Ort. Starker Nordwest-Wind mit über 100 km/h
und hohe Wellen hatten auf ihrem Grundstück vieles durcheinandergefegt
und somit hatten die Eigner noch Einiges an Aufräumarbeiten vor sich.
Lediglich die zwei Hunde faulten sehr entspannt herum. Laiza empfängt
ebenfalls nach Voranmeldung Segler zum Lunch und bewirtet sie auf der
privaten Terasse. Aufgrund ihrer internationalen Gäste sprach die Dame
schon recht gutes Englisch, ohne es jemals wirklich gelernt zu haben. Dieser
Ort hat es uns angetan. Beim nächsten Mal werden wir sicher Ihre Küche
näher in Augenschein nehmen.

Nachdem wir dieses traumhafte Plätzchen
verlassen haben, segelten wir zum Pakokota Yachtservice, wo das schlechte
Wetter der vorangegangenen Tage das hölzerne Anlegedock zerstört hatte.
Das Dinghi mussten wir daher auf den kurzen Sandstrand ziehen, wo uns
auch gleich Agnes, die Inhaberin begrüßte.

Bei Pakokota

Wir waren das einzige Schiff an den zahlreich
ausgelegten, gratis zu benützenden Bojen. Es gibt sogar WiFi, das am
Ankerplatz genutzt werden kann. Allerdings benötigt man dafür die Bons,
die Agnes nach einer Konsumation zur Verfügung stellt. 300MB für
24h.

Unsere nächste Etappe, von Pakokota nach
Rotoava, war sodann auch die letzte dieses Törns. Die Süd – Nord Route
inerhalb des Atolls lässt sich bei vorherrschenden Winden aus dem östliche
Quadranten immer gut segeln.Für den Rückweg gilt dies natürlich auch.
Lagunensegeln bei 15 Knoten Halbwind, ein Gläschen Chardonnay mit der
Crew am Vorschiff, das hat schon etwas! Vor dem Hauptort gab es ein
Wiedersehen mit Sandra und Franz von der SY Kyory, zuletzt sahen wir uns
im Dezember in Tahiti.

Von Tahiti bis hierher haben wir sehr
abwechslungsreiche und teilweise anstrengende 350 Seemeilen
zurückgelegt. Eine Strecke die ziemlich genau der von von
Wien nach Bregenz entspricht.

Den Abend verbrachten wir dann auf der Kyory,
die das schlechte Wetter (fast 40 Knoten und 1,5 Meter Welle) vor Rotoava
ungemütlich aber schaden frei überstanden hatten. Am nächsten Morgen
fuhren wir mit dem Dinghi in den Hafen, erkundeten das Dorf und stellten
das Internet beim Fakarava Yacht Service solange auf die Probe, bis der
Hunger sich meldete und wir uns vom Fahrer des Snack Elda abholen
ließen. Das Lokal ist weit außerhalb südlich des Ortes gelegen und bietet
einen faszinierende Aussicht auf die Lagune und ausgezeichnetes Essen.
Alles in allem ein sehr schöner Abschluss des Törns mit Daniel.

Der Fahrer des Minibuses vom Fakarava Yacht
Service brachte Daniel dann vom Dock in Rotoava zum Flughafen, für 1000
XPF ein guter Service. Man bekommt beim Fakarava Yachtservice, das sich
hinter der Uferstraße auf Höhe des Restaurants Pailotte befindet, gratis
schnelles Internet, kann Wäsche waschen, die Maschine (Heißwasser,
Trockner, gefaltet, inkl. Abholung und Zustellung) um 2500XPF. Stephanie
und Aldric verleihen auch E-Bikes, 4h um 3000XPF.

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