Rangiroa – Tuamotus

Rangiroa, bei den Polynesiern auch Ra’iroa (weiter Himmel) genannt,

ist das größte Atoll des Tuamotus Archipels, das zweitgrößte Atoll unserer

Erde nach Kwajalein. 44 Seemeilen lang und 18 Seemeilen breit, 244

Seemeilen von Tautira im Nordosten Tahiti – Itis entfernt. 1600 km², gesamte

Landfläche etwa 78 km² auf 240 Motus aufgeteilt. 2300 Einwohner. Im

Nordwesten durch 2 Pässe auch für Yachten und Versorgungsschiffe

erreichbar.

Air Tahiti bietet täglich eine Flugverbindung von und nach Tahiti.

Supermärkte in den beiden Orten Avatoru und Tiputa ermöglichen uns, als

auch den Einheimischen, eine brauchbare Versorgung,zumindest besser als

in den anderen von uns besuchten Atollen, inklusive Fakarava.

Wir sind nach 3 Tagen im Juni 2018 am Ankerplatz vor Tautira auf

Tahiti Iti, wo auch James Cook seine Anker fallen ließ (im wahrsten des

Wortes, einer davon ist vor dem Museum in Tahiti ausgestellt), mit Kurs NO

bei Südostwind nach Rangiroa aufgebrochen. Das Jahr zuvor waren wir

bereits schon mal dort, auch dieses Jahr feiern wir Lambrinis Geburtstag in

Rangiroa.

18 bis 22 Knoten Südostwind ermöglichte uns ein schnelles

Vorankommen mit Raumschotkurs, aber eine schräg achterlich einfallende

Welle, teilweise bis zu 4 Meter hoch, sorgte für ein eher ungemütliches

Bordleben.

Othello war wieder in Hochform und gab sein bestes.Er schlief die

meiste Zeit im Salon!

Da wir nicht in der Nacht den Pass von Avatoru einlaufen wollten, „

bremsten“ wir uns ab der Ostseite Rangiroas ein und kämpften uns

morgens durch den Pass, bei noch auslaufenden Wasser. War interessant

mit teilweise unter 1 Knoten den Pass zu durchschleichen. So hatten wir

mehr von der Landschaft 🙂 Beim nächsten Mal würde ich WX Tide mehr

vertrauen als den Tides Guestimator. Der Unterschied für Stillwasser betrug

2 Stunden zwischen diesen gebräuchlichen Tidenvoraussagen.

Unseren Ankerplatz fanden wir dann 5 NM weiter östlich zwischen 13

anderen Yachten, bei Tiputa. 14 58.1763 S und 147 38.1965 W. Etwas rollig

bei SO Wind, aber für uns erträglich.

Tiputa Pass

Allerdings erwarten wir 2 Tage später Lambrinis Mutter aus

Dortmund. Ihr können wir nicht diese Schaukelei zumuten, aber der

Wetterbericht verspricht Hoffnung.

Am Ankunftstag ist die Welle so klein, dass wir sogar mit dem Dinghy

zum Flughafen fahren können um sie in Empfang zu nehmen.

Es gibt am Dock westlich des Tiputa Passes die Möglichkeit das Dinghy

am Kai fest zu machen. Daneben gleich zwei kleine Restaurants, Chez Lili

und Puna, die für uns das bessere Essen dieses Jahr hatte.

Beide bieten auch gratis WiFi mit Code an. Maximal etwa 30 KB/s

download.

Die Preise für Hauptgerichte liegen bei rund 1600 XPF oder 13 €. 1

Flasche Hinano 500 ml für 600 XPF. Wenn man die Straße weiter hinaus

zum Pass geht, kommt man nach 200 Metern an den beiden Supermärkten

vorbei. Am besten man nimmt auch ein paar Leckerlies für die vielen

freundlichen Straßenhunde mit. Freundlich zu Menschen, aber wenn man

einen eigenen Hund hat, ist es besser diesen an Bord zu lassen. Die haben

ihre Reviere fest im Griff. Letztes Jahr wurde ein Seglerhund von einer

Meute gejagt, dass er vor lauter Panik sogar über die Kaimauer ins Meer

sprang. Wenn man dann weitergeht bis zum Tiputa Pass, kann man die

Bottle Nose Delphine in den Wellen spielen sehen. In diesem Pass können

bis zu 8 Knoten Strom laufen, das wäre dann wirklich schlechtes

Timing.

Letztes Jahr waren wir auch bei der blauen Lagune im Westen vor

Anker, 15 05.6228 S und 147 55.2284 W, und manövrierten mit dem Dinghi

durch das Riff in Lagune. Das alleine war schon grenzwertig. Der

Ankerplatz ist rollig, die 20 Seemeilen von Tiputa aus lohnen sich unsere

Meinung nach nicht. Besser ist es eine Tour mitzumachen, dabei gibt es

auch Lunch auf einem Motu in der Lagune. Oder man lässt es ganz

bleiben.

Diese Jahr wollen wir den östliche Teil erkunden. Zuerst ging es einmal

18 Seemeilen nach Süden, zum Motu Faama, 15 14.0124 S und 147 42.4256

W, dort auf 10 Meter Sandgrund fiel unser Bügelanker. Mit dem Dinghi

erkundeten wir die vulkanischen Felsformationen am Außenriff. Es finden

sich immer wieder neue Fotomotive rund um diese unwirklichen Felsen. 6

NM weiter passieren wir das im Palmenwald versteckte Kia Ora Sauvage

Hotel. Ein paar Meilen weiter entdecken wir dann einen Sendemasten. Vini

Empfang, aber keine Möglichkeit E-Mails zu laden. Die Bandbreite bewegte

sich zwischen 20 Bytes und 3 KB. Warum der hier steht, wo es kein Dorf

gibt, erschließt sich uns nicht. Das Hotel alleine kann es wohl nicht sein, da

es auch nicht gerade nebenan liegt.

Nächster Ankerplatz 15 18.3423 S und 147 26.7164 W, nördlich des

Motu Terereamanu. Gut geschützt gegen den vorherrschenden Ostwind,

auch bei 18 Knoten kaum Welle durch ein östlich gelegenes Flach. Mit dem

Dinghi fuhren wir die 1,3 NM retour um das alte, verlassene Dorf mit Kirche

und Friedhof zu erkunden. Die Kirche erinnert mit Ihrem Standort

zwischen den Palmen und nur 200 Meter vom Strand entfernt, an die erste

Kirche die Columbus im Film „Die Eroberung des Paradies“

erbaute.Offenbar findet sie heute keine Verwendung mehr und ist bereits

dem Verfall Preis gegeben. Der Friedhof ist schwer zu entdecken und

befindet sich in der Nähe eines alten, verfallenen Steinhauses westlich der

Kirche.

In der Nähe sind 3 kleine, nur zeitweise bewohnte Häuschen der

Einheimischen. Zisternen, Papaya im Garten, Hängematte am Strand.

Einfach, aber schon vorstellbar für ein Wochenende. Auf dem Rückweg

kommt uns eine ausgewachsene Sau entgegen. Auf Grund Ihrer

beeindruckenden Dimension, ich schätzte sie mal so auf die 100 kg, lassen

wir ihr den Vortritt und begeben uns etwas abseits. Nach kurzem,

freundlichen Blickkontakt geht jeder dann seines Weges.

Wenn man mit dem Dinghi am Strand auf Höhe des Ankerplatzes

anlandet, am besten bei Niedrigwasser, kann man das Ufer Richtung Westen

entlang wandern, etwa 1,2 km, dann kommt man zu einer wunderschönen

Lagune, wo Sandbänke bei Ebbe begehbar werden,dann kommt wieder eine

rauhe Felsenlandschaft direkt am Außenriff, die genauso abweisend auf den

ersten Blick wirkt, wie die beim Motu Faama.Wenn mann näher kommt,

entdeckt man kleine Lagunen zwischen den schroffen Felsen. Festes

Schuhwerk ist anzuraten, in unserem Fall erfüllten Crocs ihren Zweck.

Kleine Fischschwärme warten in den bei Ebbe entstanden Teichen wieder

auf die Flut, Krabben ziehen ihre Spuren im Sand. Eine, zumindest zeitweise

paradiesische Landschaft.

Wir hatten übrigens die 3 Tage die wir hier vor Anker lagen SO bis

Ostwind mit etwa 15 Knoten. Gesehen hatten wir kein einziges Boot. Weiter

ging es 9 Seemeilen Richtung Osten. Dort wollten wir wie im Bonnett Guide

angegeben einen Ankerplatz finden. Viele Korallen, 22 Knoten Ostwind und

1 Meter Welle ließen uns allerdings davon Abstand nehmen und nochmals 4

Seemeilen weiterzu dem östlichsten Ankerplatz Rangiroas motoren.15

14.8357 S und 147 14.5288 W. Zwischen vielen Flachs fiel unser Anker auf

knapp 10 Meter Sandboden. Genau rechtzeitig bevor eine Squall über uns

drüber zog, dank dieser wir 30 Liter Wasser sammeln konnten. Hier kann

man mehrere Tage verbringen und mit dem Dinghi die Umgebung

erkunden.

Nächster Stopp war das Motu Hauope, 4 NM westlich. 15 15.7641 S und

147 17.2821 W, Ankerplatz im Lee des Inselchens. Einige Tölpel,

Fregattevögel und Möwen nutzen das Stück Land um zu nisten und

auszuruhen.

14 NM Nordwestlich befindet sich das Motu Nao Nao, das ein

Tauchrevier sein soll. Motu ist schon etwas weit hergeholt. 10 Meter Sand

mit einem Felsen und einem Strauch darauf. Auch hier wieder einige Vögel

die Ihre Kreise ziehen. Leider war das Wasser sehr trüb, also segelten wir

mit Ostwind weiter zum Motu Mahito. Von dort wieder retour zu unserem

Ausgangspunkt beim Kia Ora Hotel. Alles in allem 75 Seemeilen innerhalb

der Lagune östlich vom Tiputa Pass bei Südost bis Ostwind von 12 bis 22

Knoten. Welle maximal 1 Meter.

Heute besuchten wir den Hauptort Avatoru, 9 km von Tiputa entfernt.

Da Auto stoppen nicht erfolgreich war, riefen wir uns ein Taxi, das uns für

1500 XPF fuhr. In einer kleinen Filiale der Bank de Tahiti konnte man €

wechseln. Es gibt mehrere kleine Supermärkte, doch dafür lohnt sich der

Weg nicht. Die beiden in Tiputa sind ausreichend und ohne Auto leicht zu

erreichen. Wasser kann man in der Mairie bekommen. 100 Liter kosten

1300 XPF. Man kauft eine Plastikkarte im Büro und kann damit dann

außerhalbs das Wasser entnehmen. Das kommt aber nicht in Frage für uns,

da mit dem Taxi 100 Liter Wasser auf 4300 XPF oder 36 € kommen

würden.Zurück waren wir beim Auto stoppen erfolgreicher und lernten

wieder mal nette Leute kennen. Am Dock in Tiputa lag noch immer das

Versorgungsschiff Dory, das schon um 3 Uhr nachts mit dem abladen

begann.

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