Fatu Hiva – Marquesas

Nach 5 Wochen vor Anker in der Caldera von Taiohae auf Nuku Hiva, machten wir uns auf nach Fatu Hiva. Dies ist die einzige bewohnte Insel der Marquesas die wir beim ersten Besuch 2016 nicht erkundeten. Der Wetterbericht versprach ONO Wind und die Realität wurde diesem sogar (die meiste Zeit) gerecht. Mit durchschnittlich 20 Knoten Wind rauschten wir auf Amwind Kurs 132 Seemeilen Hanavave entgegen.


Bevor die Missionare auch auf den Marquesas Einfluss bekamen, wurde diese von den Einheimischen die „Bucht der Penise“ genannt. Auf Grund der Form der zahlreichen Basaltfelsformationen. Der Name war natürlich nicht dem Sittenbild der Kirche entsprechend und wurde prompt auf „Bay of Virgins“ umgeändert, also die Bucht der Jungfrauen. Egal, sie war und ist auf jeden Fall eine der schönsten weltweit. Mit einem Nachteil, dass auf Grund der Felsformation der von den Bergen kommende Wind gebündelt wird und man immer, Tag oder nachts, mit Fallböen um die 30 Knoten oder mehr zu rechnen ist. 2 Seemeilen weiter draußen auf dem Pazifik merkt man davon schon nichts mehr.


Als wir um 5 Uhr morgens nach 22 Stunden ankamen lagen nur 2 weitere Yachten aus Frankreich hier vor Anker. Nachdem wir unseren Bügelanker, dessen Fluke verbogen war, durch den Danforth Anker ersetzten, hielt das Geschirr und der „Arbeitstag“ war zu Ende. Wir klappten noch das Bimini weg, um es nicht den Fallböen auszusetzen und holten mal den in der Nacht entgangenen Schlaf nach.


Am nächsten Morgen, frisch und munter, machten wir uns zu Fuß über die Berge Richtung Omoa auf. Insgesamt sind es dann 18 Km hin und zurück geworden. Eine wunderschöne Insel. Nach jeder Biegung tut sich etwas Neues auf. Grüne Wiesen, schwarzes Lavagestein mittendrin, Ziegen auf Felsen, Kühe unter Mangobäumen, derer es so zahlreich auf der Insel gibt. Mehr Mangobäume als Kühe. Bergzinnen, im Hintergrund immer dabei der tiefblaue Pazifik. Das alles auf sehr kompaktem Raum. Es hat sich diesmal ausgezahlt die schwere Kameraausrüstung mitzuschleppen.


Am nächsten Tag ging es zum Wasserfall, der nur knapp 3,7 km vom Hafen entfernt ist. Einfache Wanderung mit vielen Mangos die am Boden liegen und darauf warten aufgeklaubt zu werden. Der Wasserfall selbst führte sehr wenig Wasser, das Becken lud nicht zum Baden ein. Zurück schlenderten wir durch den Ort und kamen oftmals mit den Einheimischen ins Gespräch. Es gibt trotz Covid 19 keine wirklichen Berührungsängste. Wir haben ständig die Maske mit dabei und setzen sie natürlich auch auf, sobald wir Inneräume betreten. Sei es beim Knochenschnitzer oder im Minimarkt. Auf Fatu Hiva gibt es aktuell noch keinen Covid 19 Fall.

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